Verlegung von Stolpersteinen

Sichtbare Zeichen der Erinnerung

Heimat- und Geschichtsverein Bischofsheim – Seit knapp zwei Jahren gibt es durch einen Beschluss des Gemeindevorstandes in Bischofsheim eine vom Heimat- und Geschichtsverein getragene Initiative, die sich zur Aufgabe gemacht hat, den Menschen, die in der Gemeinde gelebt haben und in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgt, deportiert oder ermordet wurden, ein sichtbares Zeichen der Erinnerung zu geben. 

 

Am Montag, den 5. Februar, um 11 Uhr sollen die ersten 14 Stolpersteine vor drei Wohnorten jüdischer Bürgerinnen und Bürger verlegt werden. Start ist in der Frankfurter Straße 50. Seit 1995 hat der Kölner Bildhauer Gunter Demnig in über 1.000 Kommunen in Deutschland und im europäischen Ausland mehr als 100.000 kleine Betonsteine mit Messingtafeln verlegt. Die Inschrift des handtellergroßen Steins gibt Auskunft über Namen und Alter der Person und ihren Weg in Flucht oder Tod. 

 

Das Stolperstein-Projekt in Bischofsheim versteht sich als kommunaler Beitrag zur Geschichtsschreibung. Auf der Basis von Recherchen in Archiven, Interviews mit Zeitzeugen sowie der Sammlung privater und öffentlicher Dokumente soll in der Kommune an Vergessenes erinnert werden. Aus dieser Vergangenheit zu lernen, heiße, die richtigen Lehren für die Zukunft zu ziehen, sagt Bürgermeisterin Lisa Gößwein. „Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz dürfen nicht noch einmal unsere Gesellschaft spalten.“

Zur Verlegung erwartet Bischofsheim auch mehr als ein Dutzend Nachfahren von jüdischen Familien aus den Niederlanden, der USA, Kanada und Australien. Am Abend des 5. Februar ist ein öffentliches Gespräch im Palazzo geplant, verbunden mit einem offiziellen Empfang der Gemeinde.



11.01.2024