Sturm aufs Rathaus am 3. Februar

Zum letzten Mal organisiert von Engelbert Wiedmann

Der Orden aus Engelberts Feder: Ginsheim, Gustavsburg und Mainz im Einklang zwischen Rhein und Main

74 Jahre alt wird der Ginsheimer Fastnachter in diesem Jahr. Erfolgreich etablierte Engelbert Wiedmann seinen „Närrischen Sturm auf‘s Rathaus“, dem selbst die Coronazeit ihren Rang als bliebte Fastnachtstradition nicht streitig machte. Am ersten Samstag im Feburar verkündet er letztmalig als Organisator das närrische Grundgesetz.

 

Musik, Gesang und Wortgefechte – das Programm für den Vormittag des 3. Feburar hat es in sich. „Julia Döring singt, die Altrheingarde tritt auf, die Star Generation und die Mainzer Rittergilde besuchen uns von der anderen Rheinseite und der Spielmannszug Worfelden begleitet uns musikalisch von der Fähre bis zum Rathaus“, verrät Engelbert Wiedmann. Als Ginsheim-Gustavsburg im Jahr 2013 das Stadtrecht erhielt, kreierte Engelbert als Teil des „Karnevalverein Fastnachtsaktive Ginsheim e.V.“ den ersten Ginsheimer Stadtorden. Mit Bürgermeister Richard von Neumann visionierte er damals über einen jährlichen Sturm aufs Rathaus. 

 

Thies Puttnins-von Trotha verhaftet

Gestalt nahm das fastnachtliche Highlight erst nach dem Bürgermeisterwechsel im Jahr 2016 an. Der damalige Bürgermeister von Trotha begrüßte Engelberts Engagement und ließ sich 2018 erstmals verhaften. „Es war einfach eine großartige Stimmung“, schwärmten die Fastnachter im Hof der Schulstraße 12. Durch Sponsoren der Region bietet der Veranstalter seitdem Weck, Worscht und Woi kostenfrei an. Natürlich gibt es auch alkoholfreie Alternativen für die Kinder. Unterstützung ist nicht nur durch Mitfeiern und -erobern möglich, sondern auch durch Spenden. Wer den eigens für dieses Event kreierten Pfandbecher als Erinnerung behält und auf sein Pfand verzichtet, sichert damit  den Fortbestand der närrischen Machtergreifung.

 

Los gehts um 10:33 Uhr

Das Platzkonzert der Mainzer Rittergilde lockt alle Ginsheim-Gustavsburger zu Beginn auf den Rathaushof. Der Spielmannszug marschiert vom Seniorentreff Zur Fähre ab 11 Uhr Richtung Rathaus, wo Kanonenschießen und die Verhaftung des Bürgermeisters mit einem spannenden Wortgefecht  folgen. 

 

Bürgerpreis für Hermann Frank

Als außergewöhnlich bleibt den Besuchern des Rathaussturm 2024 sicherlich die Preisverleihung im Anschluss in Erinnerung. Hermann Frank, der langjährige Vorsitzende des Gustavsburger Carneval Clubs (GCC), erhält den Bürgerpreis der Stadt Ginsheim-Gustavsburg. Seit 1975 engagiert sich Hermann beim GCC und wurde, nachdem er nicht mehr als Vorsitzender kandidierte, zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

Auch wenn der närrische Sturm aufs Rathaus in gewisser Weise ein Abschied von den Fastnachtern Engelbert und Hermann bedeutet, sind Zukunftsorgen nicht begründet. Der TTC kündigte bereits an, den Rathaussturm in 2025 fortzusetzen und auch bei den Sitzungen des GCC heißt es weiterhin „Helau“.                                                        

Axel S.



11.01.2024