Erdbeben in der Türkei und Syrien – Hilfe aus der Mainspitze

Ekaterina Drandarov, Semra Altunkaymak, Sema Cansiz, Suna Kay, Funda Likogullari, Sahinder Tekbas, Sevdie Redzheb, Emine Arifoglu

Wer denkt, dass die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion weit weg sind und Ginsheim-Gustavsburg und Bischofsheim nicht betreffen, der irrt. Viele Menschen aus der Mainspitze erschütterten die Ereignisse zu tiefst. Mit dem Verkauf von Kuchen und vielen weiteren Leckereien sammelten spontan zusammengefundene Initiativgruppen Spenden um diese direkt an Hilfsorganisationen in den betroffenen Regionen weiterzuleiten.

Bezogen auf die letzten 100 Jahre, bewerten Fachleute die Beben als eine der drastischsten Naturkatastrophen. Es wird von mehreren 10.000 Toten ausgegangen. 

 

Özlem und Salih Kirazli aus Bischofsheim organisierten eine Spendenaktion in Kooperation mit dem Ausländerbeirat und der Gemeinde Bischofsheim.

Sibel Susan unterstützte die Kuchenausgabe vorm Bischofsheimer Palazzo gerne.

Am Samstag, den 11.02. starteten als Privatinitiative einer Mitarbeiterin von REWE Christian Märker fleißige Personen einen Kaffee und Kuchenverkauf. „Selbstverständlich unterstützten wir die Aktion mit Wechselgeld, Kaffee, Bierzeltgarnituren und allem, was dazu gehört“, sagt REWE Chef Christian Märker. Dass in sechs Stunden eine Summe von 6.385 Euro zusammen kamen verdanken wir den vielen helfenden Händen, die Kuchen und türkische Spezialitäten zubereitet und verkauft haben“, so Christian.

 

Weitere Initiativen in Ginsheim und Bischofsheim

Funda Likogullari aus Ginsheim mobilisierte über eine WhatsApp-Gruppe zahlreiche Freundinnen für eine Spendenaktion im Café Nord am Ginsheimer Ballou-Platz. Sehr dankbar ist Funda über das Entgegenkommen des Caféinhabers Kemal Zincir. „Er stellte uns für die Aktion ohne lange nachzudenken am 18. und 19.02. seine Räumlichkeiten zur Verfügung“, freut sich Funda, die mit Menschen aus dem Erdbebengebiet verwand ist. Mit Salaten, Süßgebäck, Kuchen und Gözleme (warmes Teiggericht, gefüllt mit Spinat) erwirtschaftete sie mit ihren Mitstreiterinnen am Wochenende einen Betrag von 5.313,32 Euro. Dieser wird an den Verein Ahbap in der Türkei gespendet. Als sehr zuvorkommend empfand sie die Zusammenarbeit mit dem städtischen Ordnungsamt. „Frau Landau öffnete uns viele Türen, um die Spendenaktion Wirklichkeit werden zu lassen“, so Funda Likogullari.

Nachdem das Bischofsheimer Paar Özlem und Salih Kirazli die Bilder der Erdbebenregion sahen, wollten sie ebenfalls sofort etwas zur Hilfe beisteuern. „Die Situation der Menschen berührte uns emotional sehr“, erinnern sich Özlem und Salih. So kooperierten sie mit dem Ausländerbeirat und der Gemeinde Bischofsheim, um am Samstag (18.02.) vorm Palazzo Kaffee und Kuchen anzubieten. „Schon auf unseren Aufruf nach Kuchenspenden erhielten wir über 50 Rückmeldungen“, freut sich Salih. Zudem halfen zahlreiche Freunde und Bekannte beim Auf- und Abbau, sowie der Kuchenausgabe. Die Gesamteinnahmen von 5260,54 Euro wurden von einem Spender auf 5.500 Euro erhöht. Sie werden bewusst auf zwei Organisationen aufgeteilt. „Für die Menschen in Syrien spenden wir an die Welthungerhilfe. Unsere Hilfe für die Menschen in der Türkei geht an den türkischen Katastrophenschutz »AFAD«“, sagt Salih Kirazli.

 

Wolfgang Löblein, der Ehrenamtsbeauftragte dieser Zeitung lobte das gesellschaftliche Engagmenent: „Niemanden alleine lassen – auch über Landesgrenzen hinweg – ist die warmherzige Botschaft der schnell organisierten und erfolgreich durchgeführten Spendenaktionen. Die Initiatoren und Unterstützer sind weit mehr als Beschaffer von 17.000 Euro. Sie sind Gestalter unserer Gemeinschaft und Vorbilder. Wir können stolz darauf sein, welche Botschaft wir dank Menschen wie ihnen aus der Mainspitze in die Krisenregion schicken“. 

Axel S.



23.02.2023