70 Helfer und 30.000 Artikel

Kindersachen Aktion im Bürgerhaus Ginsheim

„Bei jedem Basar lernen wir dazu“, erzählen Ellen Frei und Corinna Christochowitz, die am Wochenende des 4. und 5. März die »Kindersachen Aktion« erstmalig nach Corona wieder aufleben lassen. Was Besucher als einfach und unkompliziert empfinden bedeutet im Vorfeld und der Nachbereitung zahlreiche ehrenamtliche Arbeitsstunden von über 70 Personen. Viel Spaß mit dieser Geschichte über ausgeklügelte Excel-Listen, Sortierrekorde und Rechenmaschinen.

 

 

Zugeparkte Straßen und Menschenschlangen vorm Bürgerhaus – so kennt man den Basar für gebrauchte Artikel rund um Kinder seit den 1980er Jahren in Ginsheim. Ellen Frei und Corinna Christochowitz sind zwei der rund 70 Damen, die das Traditionsevent managen. „Ich lernte den Basar 2005 als Besucherin kennen und engagiere mich seit 2009“, erinnert sich Corinna, die es bis heute genießt, in Ruhe das Angebot zu checken, bevor die Einkäufer das Bürgerhaus stürmen. Ellen Frei ist seit 1994 aktiv und führt den Erfolg des Marktes vor allem auf die zahlreichen Helfer zurück. „Wir besetzen alleine vier Kassen mit jeweils zwei Personen. Hinzu kommt die Organisation im Vorfeld, der Auf- und Abbau, sowie die Warenannahme, das Abholen und die Abrechnung“, beschreibt Ellen den Arbeitsumfang.  Natürlich sind Teammitglieder auch während der Aktion in jeder der sechs Abteilung vertreten: Es gibt den „Babysaal“ für Größen bis 104, den Spielwarensaal sowie den Medienbereich für Bücher, CDs und DVDs. Im großen Bürgerhaussaal präsentiert der Veranstalter die Kleidergrößen 104 bis 188, auf der Bühne gibt es Schuhe, Rollschuhe, Inline-Skates und Schlittschuhe. Im Eingangsbereich können Fahrräder, Kindersitze fürs Auto und Kinderwagen begutachtet und gekauft werden.

 

Nummernvergabe bis zur Abrechnung

Die Raffinesse der »Kindersachen Aktion« liegt für Verkäufer und Basarbesucher gleichermaßen im Konzept: Das Veranstalter-Team kümmert sich um die Ausstellung und Abrechnung der Waren gleichermaßen. So finden sich Besucher im gut sortierten Angebot schnell zurecht und bezahlen die gebrauchten Artikel unterschiedlicher Anbieter zusammen am Ausgang, wie in einem Kaufhaus. Verkäufer profitieren davon, dass sie nicht, wie bei einem Flohmarkt, stundenlang hinter einem Tapeziertisch stehen und ihre Dinge selbst verkaufen müssen. Hinbringen, abwarten, Erlös und Restwaren abholen – fertig!

Damit all das reibungslos funktioniert, erhalten Verkäufer vier Wochen im Voraus ihre Verkaufsnummern. Diese kommt aufs Verkaufsetikett. Zudem erstellt jeder Anbieter eine Excel-Liste, die die Organisatorinnen dann in eine große, gemeinsame Exel-Datei importieren. Nach dem Aufbau des Basars am Freitag bringen Verkäufer ab 17 Uhr ihre maximal 50 Waren ins Bürgerhaus. Dort vermerken die Helfer den Eingang und sortieren sofort. Aufgrund des großen Umfangs bietet die »Kindersachen Aktion« Samstagmorgen um 8:30 Uhr einen weiteren Termin zur Annahme an, bevor das Tempo beim Räumen und Sortieren angezogen wird, denn bereits um 14:15 Uhr öffnet der Basar – zunächst für Schwangere mit Mutterpass am Hintereingang.

Nachdem der Basar am Sonntag von 9 bis 11:30 Uhr zum zweiten Mal öffnet, beginnt für das Orgateam die umfangreiche Rechen- und Sortierarbeit. Lediglich 8,5 Stunden bleiben den Damen, um die nicht verkauften Waren und eingenommenen Geldbeträge den Verkäufern zuzuordnen. Bereits um 20 Uhr findet die Abholung und Auszahlung statt.

 

Ein Keller voll Mobiliar

Neben Tischen des Bürgerhauses und Bierzeltgarnituren der Alber-Schweitzer-Schule stellt das Team um Ellen Frei die Waren unter anderem an Kleiderständern aus. Diese lagern mit Utensilien wie zahlreichen Wäschekörben (zum Sortieren) und altbekannten Rechenmaschinen (zur Unterstützung der Kassierer) im Keller und erblicken nach drei Jahren Coronapause endlich wieder das Neonlicht des Bürgerhauses. „Wir sind gespannt, wie sich die Nachfrage entwickelt hat und rechnen für das Basar-Wochenende mit allem“, räumt Ellen Frei ein, der auffällt, dass mittlerweile viele Leute Kindersachen über Kleinanzeigen anbieten und kaufen. 

 

Für einen Guten Zweck

Rund 400 Verkäufer bestücken den Basar, wobei jeder bis zu 50 Artikel einreichen darf. Als Gebühr erhebt die »Kindersachen Aktion« 3 € pro Verkäufer und 10 % des Umsatzes. Die Einnahmen spendet das Team traditionell für einen guten Zweck in Ginsheim-Gustavsburg. Die Fördervereine der Grundschulen, der Basis e.V., das Hospiz Mainspitze und weitere Institutionen der Stadt gehörten zu den Begünstigten der letzen Jahre. Welche Institution sich in diesem Jahr über den Erlös freut, entscheidet das Kindersachen-Team beim Mittagessen am Basar-Sonntag. In der kommenden Ausgabe von „Neues aus der Mainspitze“ berichten wir, welcher gemeinnützige Zweck in 2023 gefördert wird und wie die Neuauflage der »Kindersachen Aktion« angenommen wurde

Axel S.


Kindersachen Aktion im Bürgerhaus Ginsheim

Samstag, 4. März 15 bis 19 Uhr 

(ab 14:15 Uhr Einlass für Schwangere mit Mutterpass ohne Begleitperson)

Sonntag, 5. März von 9 bis

11:30 Uhr

 

Infos:

www.kindersachenaktion-ginsheim.de 




23.02.2023