Julias Leben als Kinderschwellköpp

Helau! Und herzlich willkommen zu meinem neuesten Bericht über die närrisch Bunte Fastnachtszeit, in dem ich euch heute mal die Kinderschwellköpp vorstellen möchte, um vor allem zu berichten, was diese lustigen Gesellen überhaupt so tun!

 

Aber: Was sind denn eigentlich die Schwellköpp? 

Der am 21.02.1998 gegründete Schwellköpp-Träscher-Club (kurz SKTC) ist ein Fastnachtsverein in dem nicht etwa musiziert wird, sondern, so verrückt es auch klingt, große Pappmaché-Köpfe durch die Gegend getragen werden. Diese sind bunt bemalt und jeder hat eine ganz eigene Persönlichkeit und Geschichte. So gibt es zum Beispiel „Karlche“ „Fleebutz“ „Eulefons“ oder auch „Bawett“ 

Seit einigen Jahren gibt es diese lustigen Gesellen jetzt auch in Kinder-Version. Beispielsweise: „Annabell“ „Kevin“ oder „Lenche“. Diese sind nicht nur kleiner sondern auch wesentlich leichter! Während die großen Schwellköpp schon mal 30 Kilo wiegen können, sind die kleineren nur etwa fünf bis neun Kilo schwer. 

Dennoch ist klar: Wer einen Schwellköpp tragen möchte, egal ob groß oder klein, braucht Ausdauer. Denn der Kopf muss nach dem Aufsetzen den gesamten Zug (7.2km!) getragen werden!

Heute möchte ich euch aber nicht von Rosenmontag, sondern von einem anderen Einsatz der Kinderschwellköpp im Mainz 05 Stadion berichten, damit Sie sich vielleicht besser vorstellen können, wie so ein Auftritt als Schwellköpp eigentlich abläuft.

Getroffen wurde sich eine Stunde vor Spielbeginn auf einem Parkplatz nebenan, an dem die Kinderschwellköpp bereits bereit standen. Jeder bekam einen Kopf zugeteilt, kurz wurde einmal gescheckt, ob man auch gut sieht. (PS: bei den Kinderschwellköpp kann nur durch ein kleines Loch im Mund gesehen werden).

Und dann gings auch schon los. Als erstes sind wir auf eine Bühne vor dem Stadion. Dort wurden wir hinauf geführt und sollten zusammen mit verschiedenen Närrischen-Musikern wie „Frederick van der Sonne“ tanzen und Fastnachts-Stimmung verbreiten. Kurz vor Spielbeginn wurden wir dann in einen unterirdischen Eingang zum Stadion der Mainzer geführt, wo wir noch einmal absetzen und durchatmen durften, da die Schwellköpp erst wieder mit einigen anderen Meenzer-Fastnachsgarden in der Halbzeit einlaufen sollten.

Jetzt durften wir uns auch auf die Tribünen begeben und mit den anderen Fans das Fußballspiel verfolgen. 

20 Minuten vor Beginn der Halbzeit ging dann aber direkt schon weiter.Wir liefen wieder in den Tunnel, wo die anderen Garden bereits wieder bereit standen. Und nach erneuten Aufziehen der Köpfe ging es auch schon wieder los. Gemeinsam liefen wir auf das Fußballfeld auf und winkten, was das Zeug hielt! Und ich muss tatsächlich sagen, das – obwohl ich nie ein riesen Fußballfan war – es wirklich beeindruckend war, all die jubelnden Fans aus der Fußballer-Perspektive zu sehen. 

Nachdem wir einmal ums ganze Feld gelaufen waren ging es wieder hinein in den Tunnel. Doch bevor wir wieder absetzen durften, mussten wir direkt zurück zum anfänglichen Treffpunkt wo die Pappmaché-Köpfe wieder verladen wurden. Zusammen wurde dann noch ein leckerer Krebbel gegessen und das Spiel zusammen zu Ende geschaut (welches die Mainzer 3 zu 1 gewannen)! 

Ich hoffe nun haben sie einen besseren Eindruck über das „Leben als Schwellköppträscher“ bekommen. Ich bin mir sicher, dass – falls Sie auch Teil des SKTCs werden wollten – bestimmt noch ein Platz frei ist! 

Spätestens am Rosenmontag im nächsten Jahr werden die Schwellköpp wieder unterwegs sein und ich kann es gar nicht abwarten, unter einem zu stecken und mitzulaufen!

 

Julia Zalto 13 Jahre



23.02.2023