Livestream: Spannende Diskussion über Kommunalpolitik

mit den vier BürgermeisterkandidatInnen in 110 Minuten

Bürgerhaus, Verkehr, Nachhaltigkeit, Kinderbetreuung, Böcklersiedlung – diese und weitere Themen beschäftigten sowohl die vier Bürgermeisterkandidaten als auch die Zuschauer beim Livestream der Facebook-Gruppe »Bischem-Bischofsheim« am Mittwoch, den 1. März. Fast zwei Stunden lang diskutierten Roman Fliedner (parteilos), Lisa Gößwein (SPD), Ingo Kalweit (CDU) und Andrea Steingötter (parteilos), während die Admins der Facebook-Gruppe Dennis Wildhirt und Matthias Thon die Fragen der Zuschauer ins Gespräch brachten. 

Bei einigen Themenschwerpunkten herrschte Einigkeit, bei anderen kristallisierten sich Unterschiede heraus. Als besonders spannend empfanden die Zuschauer dabei Schlagabtausche zwischen dem amtierenden Bürgermeister und der ehemaligen Bauamtsleiterin.

 

Mit der Runde „Freiwillige vor“ startete der regionale Polittalk. Durch Handzeichen beantworteten die Bürgermeisterkandidat:innen Ja-Nein-Fragen der Zuschauer. 

„Welcher Kandidat verspricht, die Musikkerb wieder zu dem zu machen, was sie einmal war?“, fragte Moderator Axel S., worauf Roman, Lisa und Ingo die Hand hoben. Gar kein Handzeichen gab es auf die Frage „Welcher Kandidat verspricht, die Einbahnstraßenregelung vor der Eisdiele sofort wieder rückgängig zu machen?“. Zum Themengebiet „Transparenz in der Verwaltung“ wollte ein Zuschauer wissen, welcher Kandidat verspreche, die Bürger künftig bei strittigen Entscheidungen über 100.000 € zu informieren. Dies bejahten Roman, Lisa und Andrea. Einig waren sich die Kandidaten darin, die Rathäuser aus dem Coronaschlaf zu erwecken. 

Geschwindigkeitsbegrenzungen, Grundsteuer und Vereinsförderung

Dann starteten die Gespräche. Zum warm werden stellte der Moderator die ersten sechs Fragen unter dem Motto „kurz & knapp“, bei dem jedem Kandidat für seine Antwort maximal zwei Sätze zur Verfügung standen. Die kurze Beantwortung gelang den Protagonisten unterschiedlich gut. „Was haltet ihr von Tempo 30 auf der Hauptstraße“, fragte Axel, worauf Roman mit „nein“, Lisa mit „dafür“, Ingo mit „arbeiten wir schon lange dran“ und Andrea mit „es wäre gut, aber es ist wahrscheinlich nicht umzusetzen“ antworteten. Mehr Einigkeit herrschte bei der Idee, die Geschwindigkeit auf der Brücke nach Ginsheim von 70 auf 50 km/h zu begrenzen. Roman und Andrea bekannten sich dafür. Lisa betonte, dass der Antrag von der SPD stamme und Ingo verwies auf die bisherige Ablehnung durch Hessen Mobil, die sich erledige, sobald der Kreisel komme. 

Mit der Frage „was willst du als Bürgermeister:in dazu beitragen, dass die Grundsteuer B nicht steigt?“, leitete Axel die nächste Runde ein. Langwierige Projekte schnell umsetzen, damit keine Folgekosten entstehen, antwortete Lisa Gößwein (SPD), die zudem auf „klug haushalten“ und „Fördermittel nutzen“ verwies. Ingo Kalweit (CDU) betonte, dass durch die erfolgreiche Wirtschaftsförderung die Gewerbesteuereinnahmen steigen und stimmte zu, dass bei Fördermitteln etwas zu holen sei. Den Haushalt genau anschauen und Projekte so hintereinander anordnen, dass es auch funktioniert, führte Andrea Steingötter (parteilos) als ihre Strategie gegen den Anstieg der Grundsteuer B an. „War aber ehrlich“, sagte Roman Fliedner (parteilos) nach seinem weniger optimistischen Zukunftsszenario. Er hoffe zwar auf hohe Gewerbesteuereinnahmen, gehe aber davon aus, dass die Grundsteuer B langfristig steige. Mit „Vereinsförderung“ ging es weiter. Ingo verwies auf Investitionen in Sportanlagen. Lisa betonte, dass Vereinsförderung über Finanzen hinaus gehe und gab Unterstützung bei erhöhten Veranstaltungsauflagen als Beispiel. Dem stimmte Andrea zu und wünschte sich zudem mehr Musik für Kinder. Auch Roman unterstrich, dass mehr als eine finanzielle Unterstützung nötig sei, um Vereine zu fördern.

Durch die Frage „Eine verbesserte Grünpflege war schon im letzen Wahlkampfthema. Wo stehen wir?“ kam der Bischofsheimer Bauhof mit in die Diskussion. Andrea würde die dortigen Abläufe optimieren. Roman ergänzte, dass der Bauhof in Sachen Grünpflege nicht hinterher komme, Lisa würde Arbeiten extern vergeben und Ingo räumte zwar ein, dass es noch Luft nach oben gäbe, der Ort aber ökologischer geworden sei.

Sehr unterschiedlich antworteten die Bürgermeisterkandidat:innen auf die Frage, wie der Spagat zwischen Klammen Kassen und den Wünschen der Bürger und Parteien gelinge. Roman verstehe die Wünsche der Bürger und sagte, dass die Wünsche der Politik oft nicht umzusetzen seien. Lisa möchte priorisieren, dabei die Bürger mitnehmen und auf bürgerschaftliches Engagement setzen. Ingo verwies auf die Gemeindevertretung, die abwägt, was möglich und wünschenswert ist. Andrea möchte die Bürger zufrieden stellen, indem sie Versäumnisse und Versprechen der Vergangenheit aufholt. 

 

Rückspiel

Natürlich gingen auch zahlreiche Fragen zu den vorangegangenen TV-Interviews von »GiGu to go« ein. So wünschten sich Zuschauer, dass Roman Fliedner (parteilos) seine Idee des „Sauberhaften Bischofsheims“ konkretisierte. Lisa Gößwein (SPD)stellte sich den Rückfragen zu ihrem Vorhaben, ihr Examen zum Grundschullehramt während der Amtszeit schreiben zu wollen. Rückfragen von Erzieherinnen gingen an den Amtsinhaber Ingo Kalweit (CDU). Darin stellten Zuschauerinnen sein Engagement bei der Personalsuche für Kitas in Frage. „Sie ist bei der Frage »Warum bist du nicht mehr Bauamtsleiterin der Gemeinde« ausgewichen“, war die Zuschauerrückmeldung, der sich Andrea Steingötter (parteilos) stellen musste.

 

Soweit die Beschreibung der ersten 20 Talk-Minuten, die vielleicht das Interesse wecken, die gesamte Sendung anzuschauen.





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09.03.2023