„Eine große Portion Hoffnung geht auf die Reise“

René Gitter (stellvertetender Stadtbrandinspektor GiGu)

„Unsere Initiative hat sehr schnell regionale Unterstützer mobilisiert, wie die umliegenden Feuerwehren, den Gewerbeverein Ginsheim-Gustavsburg und weitere Helfer aus dem Mainspitze-Gebiet, die sich unserer Aktion angeschlossen haben. So sind nicht nur Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der HAG beteiligt, sondern die ganze Region.

Jeder, der helfen will – ob mit Spenden oder aktiv beim Sortieren, Packen oder Transport (wir fahren die Spenden selbst u.a. mit den Fahrzeugen unserer Werkfeuerwehr in die betroffenen Gebiete) – ist herzlich willkommen. Es tut gut zu sehen, wie viele engagierte und hilfsbereite Menschen wir in der Mainspitze haben.“

Andreas Müller, Geschäftsführer der HÖRMANN Automotive Gustavsburg GmbH


Zwei Telefonate die mich besonders berühren: „Es muss was geschehen. Wir fahren gerne ein paar LKW mit Hilfsgütern rüber, aber gute Organisation ist wichtig, damit die Hilfe auch ankommt. Können Sie mit Öffentlichkeitsarbeit unterstützen?“, fragt Wolf-Dieter von Trotha (Schwiegervater des Bürgermeisters und Vater des Inhabers des Logistik Unternehmens Raven Logisitc). Er ist 77 Jahre alt und gehört zu der Generation, der wir Europa verdanken. Menschen wie er machten durch ihre Gastfreundschaft Städtepartnerschaften und Freundschaften über Landesgrenzen hinweg selbstverständlich. 

Es klingelt wieder: „WIR unterstützen eine große Spendenkation,“ sagt der Freiwillige Feuerwehrmann René Gitter. Er wurde in der ehemaligen DDR (Dresden) geboren, bezeichnet sich selbst als Europäer, wird am Samstag 41 Jahre alt und verwendet bei Pressegesprächen stets das Personalpronomen „wir“ – nie „ich“. 2001 zog er nach GiGu und bringt sich seitdem in die Gemeinschaft ein. Dem Fall der Berliner Mauer verdanken wir, dass René Teil der Mainspitze ist.

 

Schneller als Onlinejournalisten berichten, entwickelten sich in Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg zahlreiche Hilfsaktionen für Ukrainerinnen und Ukrainer. Dabei entstanden unkompliziert und schnell Allianzen, die sich sehen lassen können: Die Verwaltungen, Feuerwehren, Gewerbevereine, Dachverbände der Vereine und Raven Logistic schlossen sich mit der Gustavsburger Firma Hörmann Automotive (auf ehemaligem MAN-Gelände) zusammen und entfachten ein Maximum an Hilfsbereitschaft. 

Die Bilder auf dieser Seite dokumentieren nicht nur die Spendenaktionen, sondern geben auch eine Antwort auf die Frage: „Was sollen wir nur tun?“ Offen sein, zusammen stehen und Grenzen abbauen! Dies löst den Konflikt vielleicht nicht so schnell, wie wir uns das alle wünschen, aber es bleibt der wertvollste Beitrag zum Frieden. Außerdem ist es eine beruhigende Botschaft der Generation von Réne Gitter an die von Wolf-Dieter von Trotha. Sie lautet: „Wir haben verstanden“.

Übrigens: Als ich Wolf-Dieter am Dienstag wegen einer Rückfrage auf seinem Handy anrief, erreichte ich ihn in Polen. „Wir laden gerade ab“, sagte er und ergänzte „meine Tochter Johanna brachte auch schon neue Freunde in unserem Haus unter“, womit er eine Familie aus der Ukraine meinte.

Axel S.


Ich freue mich, dass unsere Verwaltung gemeinsam mit der Nachbargemeinde Bischofsheim sowie unseren Feuerwehren, den Gewerbevereinen und den Dachverbänden der Vereine spontan und unbürokratisch bereit waren, die Firma Hörmann bei diesem für die Menschen in der Ukraine wichtigen Hilfsprojekt zu unterstützen. Durch die privaten Kontakte zu meinem Schwager konnte ich einen 40-t-Sattelzug mit Fahrer vermitteln und eine ganze Reihe von Umzugskartons beschaffen. 

Ich danke allen, die durch ihre aktive Mitarbeit einen wertvollen Beitrag zu der Aktion geleistet haben.“

Thies Puttnins-von Trotha, Bürgermeister von GiGu


47 Paletten wurden auf dem Tannenhof von Landwirt Klaus Guthmann und Helfern verladen. Darauf befanden sich medizinische Waren, Hygieneartikel, Baby- und Kleinkindernahrung und haltbare Lebensmittel. Die Sammlung erfolgte zunächst am Christkönighaus. Mit meinem polnischen Kollegen von der Verwaltung in Dzierzoniów stehe ich in Kontakt über das Eintreffen der LKW und der Situation vor Ort.“

Dietmar Zaia von der Gemeinde Bischofsheim 

(u.a. zuständig für Städtepartnerschaft)


„Danke an unsere Kunden! Wieder einmal bin geflasht von der Hilfsbereitschaft. Unsere Aktion, Hilfspakete zu 10 € zu kaufen und in einen Spendenkorb zu legen entstand durch die Eigeninitiative von Besuchern unseres Marktes. Die Resonanz überwältigt mich. Unser gesamtes Team ist mit dabei. Wir lassen uns gegenseitig nicht alleine!“

Christian 

Inhaber von REWE Christian Märker


„Seit kurzem teilen wir unser Haus mit einer geflüchteten Familie aus der Ukraine. Stundenlang spielen unsere Kinder miteinander. Sie gestikulieren und verständigen sich mit Händen und Füßen. Ich freue mich über den Kulturaustausch und empfinde unsere Gäste als große Bereicherung. Ab sofort stellt sich für jeden die Frage, ob und wie er oder sie helfen möchte. Ich denke, dass sich Offenheit lohnt, jeder aber auch nur das Geben sollte, was er wirklich geben kann. Neben Wohnraum werden das sicher auch Sprachkurse, Know How und vieles mehr sein.“

Johanna von Trotha, Stadtverordnete


"Nachdem bereits die ersten beiden LKW mit Hilfsgütern aus Bischofsheim in unsere polnische Partnerstadt gefahren sind, haben wir nun eine weitere Spendensammlung in der Mainspitze, um zu helfen.

Allen, die hier tatkräftig anpacken und allen, die spenden, gilt mein Dank sowie auch den Freunden unserer polnischen Partnerstadt Dzierzoniow, die jetzt schon mehrere Hundert Flüchtlinge aufgenommen haben.“

Ingo Kalweit, Bürgermeister von Bischofsheim



Auch bei der Volksbank Mainspitze eG lösen die Ereignisse in der Ukraine große Betroffenheit aus. Matthias Haas, Vorstandsvorsitzender der Bank, sagt dazu: „Als regionale Genossenschaftsbank helfen wir dort, wo wir können, getreu unserem Motto – Gemeinsam geht mehr – unterstützen wir gerne die Initiative unserer Partner in der Mainspitze.“ 


Von dem überwältigten ehrenamtlichen Engagement im Zuge der Spendenbereitschaft von Geldern und Sachgütern in der Bevölkerung müssen wir jedoch zur Kontinuität übergehen. Wir müssen uns Gedanken machen, wie die Geflüchteten integriert werden, die bei uns ankommen werden bzw. schon da sind. Behördengänge und Arztbesuche, Einschulungen und Sprachbarrieren werden zu Beginn des Alltages auf sie direkt zukommen. Die hiesigen Vereine können dabei helfen, einen durchweg normalen Tagesablauf zu schaffen, um das Erlebte zu verarbeiten und neue Kraft zu schöpfen. Daher der Aufruf: Wer aktiv unterstützen will, kann sich gerne bei uns melden.“

Christian Weinerth, Vereinsring Bischofsheim


Die Hilfsbereitschaft in der Region ist überragend und beeindruckend – ein wunderbares Gefühl, was gemeinsam in der Mainspitze möglich ist. Vielen Dank!“

Daniel Martin, Sport- und 

Kulturbund Gustavsburg

sowie Hörmann-Mitarbeiter


„Nachdem ich von der geplanten Unterstützungsaktion für die Geflüchteten aus der Ukraine erfahren habe, war sofort klar, dass wir als SKG mit unterstützen werden. Es war schön, mitzuerleben, wie bei einem Treffen auf der Fähre Johanna Ideen zur Umsetzung kreiert wurden. Da die Lage es sicherlich erforderlich macht, werden wir uns selbstverständlich noch in den nächsten Wochen und Monaten an den noch zu planenden Aktionen einbringen.“

Klaus Metzger,

Sport- und Kulturgemeinde Ginsheim



17.03.2022