Mit einem lockeren, aber ebenso eindrucksvollen Rückblick eröffnete Wehrführer Matthias Mayer die diesjährige Jahreshauptversammlung der Stadtteilfeuerwehr Gustavsburg.
Die Einsatzfahrzeuge standen zwar vor der Halle, doch der Wehrführer stellte gleich zu Beginn klar: „Sollte ein Einsatz stattfinden, einfach ruhig bleiben. Wir fahren dann einfach los.“ Ein Satz, der den Vormittag einleitete und gleichzeitig die Realität der Einsatzbereitschaft unterstrich.
145 Einsätze im Jahr 2024 – Hilfeleistungen dominieren den Alltag
Mit 145 Einsätzen war das Jahr 2024 für die Gustavburger Feuerwehrkräfte arbeitsreich: 77 Hilfeleistungen, 31 Brandeinsätze und 37 Fehlalarme wurden verzeichnet. „Hilfeleistungen sind unser Tagesgeschäft“, betonte Matthias. Besonders nachhaltig blieb der Rückblick mit Einsatzbildern in Erinnerung: Das Jahr begann mit einem Brand in der Bahnunterführung an Silvester. Auch der tragische Verkehrsunfall in Ginsheim im April, bei dem zwei Menschen starben, hinterließ Spuren.
Matthias Mayer sprach offen an, wie herausfordernd die personelle Lage sei: „Wir haben viel geleistet. Wir haben Probleme mit der Mannschaftsstärke. Wir rücken oft mit zu wenig Leuten aus. Danke an alle, die immer wieder ins Feuerwehrhaus kommen, wenn der Melder geht.“ Ein Schmunzeln ging durch das Feuerwehrgerätehaus, als Matthias eine kuriose Alarmierung schilderte: „Wir wurden wegen eines in der Mülltonne eingelegten Vogels gerufen. Acht Leute hoben den Deckel – der Vogel flog weg.“
Ausbildung und internationale Vorbereitung
Die Weiterbildung der Feuerwehrkräfte wurde 2024 konsequent vorangetrieben: von Grundlehrgängen über Seminare zur technischen Hilfeleistung bis hin zu Führungsseminaren in den Niederlanden – alles mit dem Ziel, für unterschiedlichste Lagen gewappnet zu sein. Dabei lobte der Wehrführer die Lehrgangsangebote des Kreises Groß-Gerau und der Landesfeuerwehrschule in Kassel.
Nachwuchs stark vertreten
Jugendwart Kai Siemon berichtete stolz von 14 Jugendlichen (darunter sechs Mädchen) und 43 Veranstaltungen, darunter das erste Zeltlager seit der Corona-Pandemie, die Teilnahme am Burgfest, den St. Martinsumzug und die 24-Stunden-Übung als Jahreshighlight.
Die Kinderfeuerwehr mit aktuell 20 Mitgliedern und neun Betreuern blickt ebenfalls auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Sechs Kinder wechselten in die Jugendfeuerwehr, ebenso viele rückten von der Warteliste nach. Besonders beliebt war der Besuch im Haus Mainblick mit gemeinsamem Kulturbeutel-Bemalen. 2025 übernehmen Florian Förster und Fabian Begenat als neues Leitungsteam die Kinderfeuerwehr.
Ehrungen und Beförderungen
Im Beisein von Stadtbrandinspektor René Gitter und Bürgermeister Thorsten Siehr wurden zahlreiche Beförderungen ausgesprochen – darunter Matthias Mayer selbst zum Brandmeister. Für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Kai Siemon, Andreas Brech, Inci Weber, Andreas Stubbe und Samet Özmert den Silberbarren der Stadt.
Alexander Kremser wurde für 30 Jahre aktiven Dienst mit einer Ehrung des Landes Hessen ausgezeichnet. Peter Manz erhielt für seinen Einsatz im Ahrtal die Fluthelfer-Medaille, Franz-Peter Lustenberger das silberne Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbands und René Gitter wurde mit der silbernen Katastrophenschutzmedaille des Landes Hessen geehrt.
Grußworte aus Verwaltung und Kreis
Bürgermeister Thorsten Siehr (SPD) lobte in seinem Grußwort das Engagement der Feuerwehr für die Gesellschaft – vom Burgfest bis zum Seniorenheim. „Ich wünsche, dass alle immer gesund von den Einsätzen zurückkommen“, sagte er. Auch Kreisbrandmeister Daniel Schmiele-Klanitz dankte für die geleistete Arbeit.
Axel S.
Im Anschluss fand die Jahreshauptversammlung des Freiwillige Feuerwehr Gustavsburg e.V. statt.
Nach vier Jahren im Amt traten die bisherigen Vorsitzenden Uwe Waldherr und Samet Özmert nicht erneut zur Wahl an. Uwe bedankte sich für den Zusammenhalt im Verein und betonte: „Vereinsarbeit ist keine One-Man-Show – sie lebt vom gemeinsamen Arbeiten.“
Der Verein, der derzeit 306 Mitglieder zählt, blickt auf ein aktives Jahr zurück: Von der Neujahrsfeier über die Beteiligung am Burgfest und Martinsumzug bis zur finanziellen Unterstützung von Jugend- und Kinderfeuerwehr. Besonders dankbar zeigte sich Uwe Waldherr für Spenden und persönliche Dankesbriefe aus der Bürgerschaft – und die Spende des Lions Clubs Bischofsheim (Mainspitze) trotz des Ausfalls des Entenrennens.
Der neue Vorstand des Feuerwehrvereins Freiwillige Feuerwehr Gustavsburg e.V. setzt sich wie folgt zusammen: Chris Samland übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden, Christoph Kuhn wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt. Als Schriftführer fungiert künftig Andreas Stubbe, während Thorsten Siehr die Kasse verwaltet. Die Einsatzabteilung wird durch Viktor Schuscharin und Robby Overholt vertreten. Für die Alters- und Ehrenabteilung wurde Peter Manz benannt, und Thomas Kirdorf vertritt die fördernden Mitglieder. Die Kassenprüfung übernimmt Franz Josef Eichhorn.
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