Der Landwirt

Während Jans Ausbildung absolvierte Ina Sommer ein Praktikum im Landwirtschaftsbetrieb der Familie Guthmann. „Ich bin definitiv nicht der einzige junge Mensch, der sich für Landwirtschaft interessiert. Wichtig ist sich mit dem Thema zu befassen und sich gut zu überlegen, ob man das ein Leben lang machen möchte. Klaus sagt immer »die Leute, die kommen, müssen es einfach wollen – das ist das wichtigste«“, so Jan.  

„Das war genau der richtige Betrieb für meine Ausbildung“, erzählt der werdende Landwirt zufrieden. In rund drei Monaten endet seine Lehrzeit bei der Guthmann Söhne GbR. Mit viel Know How und zahlreichen Geschichten im Gepäck führt die berufliche Reise von Jan Teves über eine weitere Station in den eigenen Familienbetrieb. 

 

„Meine große Leidenschaft ist die Feldarbeit“, schwärmt der 21-jährige, der nach seinem Abitur eine Ausbildung zum Landwirt bei Klaus und Peter Guthmann begann. Alles von Bodenbearbeitung über die Aussaat bis Bestandsführung und Ernte erfülle ihn sehr. Die Komplexität des Berufes nimmt er als Herausforderung an. „Es ist wichtig zu verstehen, was auf dem Feld und in der Pflanze passiert. Dieses Zusammenspiel von Natur und Technik fasziniert mich“, so der gebürtige Miltenberger, der sein Herz schon als Kind an den Ackerbau verlor. „Meine Eltern haben einen Landwirtschaftsbetrieb mit Pferdehaltung und -zucht. Erst war ich von den Maschinen beeindruckt, später fragte ich mich »was passiert in der Landwirtschaft genau«“, erinnert sich der Auszubildende, der perspektivisch in den Familienbetrieb mit einsteigen möchte. 

Weiter gehts in Groß-Umstadt

Ein Wechsel zwischen Lehrbetrieben gehört in der Landwirtschaft zur Ausbildung. Nachdem Jan Teves seine Ausbildung bei Klaus und Peter Guthmann begann, setzt er diese in einem Betrieb mit tierischer Erzeugung fort. Im Fall von Jan wechselt er in einen Schweinezuchtbetrieb, indem Tiere geboren und großgezogen werden. Obwohl sich der wissbegierige Landwirt in Spe auf die neuen Eindrucke freut, verlässt er den Tannenhof mit einem weinenden Auge. „Ich habe schon viele Landwirte kennengelernt und würde sagen »jeder ist anders«. Klaus und Peter empfand ich immer als klar, direkt, wertschätzend und nie oberflächlich. Durch die abwechslungsreiche Arbeit habe ich viel gelernt und durch das Zusammenleben auf dem Hof (Anmerkung: Familie Guthmann stellte Jan eine Wohnung auf dem Tannenhof Bischofsheim) erhielt ich einen persönlichen Einblick“, erinnert sich Jan, der unter anderem die Gespräche mit Peter Guthmann hervor hebt. „Seinen Anekdoten aus der Geschichte des Familienbetriebs habe ich gespannt gelauscht und werde diese sicherlich auch weitergeben. Dass ich hier Menschen traf, die sich für mich die Zeit nahmen Fragen und Themen tiefgründig zu besprechen, werde ich nicht vergessen“, sagt der Azubi, der in Sachen Landwirtschaft auch selbst weit über den Feldrand hinaus schaut. Gerade in politischen Prozessen sieht er Luft nach oben und hofft auf mehr Auseinandersetzung mit den Landwirten. „Die Agrarreform 2023 schränkt Düngen durch die Ausbreitung der roten Gebiete ein. Durch eine sorgfältigere Prüfung im Vorfeld hätte man nicht umsetzbare Situationen für Landwirte verhindern können“, erzählt Jan nachdenklich.

 

Rückmeldungen zu seiner beruflichen Vision erhält er übrigens ausschließlich positive. „Bei Leuten, die mich auf dem Feld ansprechen, stoße ich auf großes Interesse und auch aus meinem Freundeskreis erfahre ich Respekt vor meinem Beruf. Ich selbst arbeite an der frischen Luft mit Natur und Tieren zusammen und würde sagen, es ist der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann“, so Jan Teves abschließend.

Axel S.


In dieser neuen Serie setzt die Redaktion die Arbeitswelt von Bischem und GiGu in Szene. Mehr über Karrieren in der Mainspitze gibt‘s demnächst!




20.04.2023