Ein Leben für die Musik

Manfred Stempfle erhält Ehrenurkunde des Richard-Wagner-Verbands

Mit 91 Jahren ist Manfred Stempfle aus Bischofsheim ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie sehr Musik Menschen geistig jung hält. Nun wurde der leidenschaftliche Klavierspieler für seine jahrzehntelange Unterstützung junger Musikerinnen und Musiker vom Richard-Wagner-Verband International, Ortsverband Wiesbaden e.V., ausgezeichnet. Die Ehrenurkunde überreichte Hans-Günther Schlosser „in Dank und Anerkennung für 40 Jahre Förderung im Rahmen der Richard-Wagner-Stipendienstiftung und treue Mitgliedschaft“.

 

Wer Manfred Stempfle begegnet, trifft auf einen zurückhaltenden Gentle­man, der mit Respekt und Dankbarkeit durchs Leben geht – insbesondere, wenn es um Musik geht. Für ihn ist sie „Lebenselixier“, wie er es nennt. Täglich sitzt er an seinem geliebten Steinway-Flügel, einem Familienerbstück aus dem Jahr 1939, und spielt klassische Werke von Mozart, Schubert, Schumann, Beethoven oder Chopin.

Besonderen Reiz findet er im gemeinsamen Spiel mit seiner Klavierpartnerin Olga Ruzhentcova. Vierhändiges Spiel erfordert Präzision, Zuhören und Vertrauen – all das bringt Manfred mit. „Am liebsten würde ich alles perfekt spielen“, sagt er mit einem Lächeln. „Aber das geht in meinem Alter nicht mehr.“ Doch wer ihn spielen hört, bemerkt schnell sein tiefes musikalisches Verständnis und Gefühl.

Auch mit seinem 85-jährigen Freund Eugen Sticht – er an der Geige, Manfred am Klavier – erklingen regelmäßig die Werke von Brahms oder Mozart. Dabei beeindruckt Manfred nicht nur durch sein Spiel, sondern auch durch seine fundierten Kenntnisse der Musikgeschichte. Er weiß genau, wann welcher Komponist lebte, wirkte und welcher Epoche er zugeordnet wird.

Die Liebe zur Musik scheint in der Familie zu liegen: Sein Sohn Robert baut in einer eigenen Werkstatt Holzblasinstrumente, während Sohn Christian als IT-Fachmann andere Wege beschreitet.

Mit der Auszeichnung des Richard-Wagner-Verbands wurde nun gewürdigt, was Manfred Stempfle über Jahrzehnte hinweg geleistet hat – nicht nur als Musiker, sondern als stiller Förderer und Mentor einer Kunst, die ihm bis heute Kraft und Freude schenkt.



neuesausdermainspitze.de // 24.04.2025