Wer in der Mainspitze frischen Spargel genießen möchte, lebt in der richtigen Region.
Mit den Bauern Guthmann Söhne Gbr, dem Gemüsehof Reinheimer und den Marktschwärmern Bischofsheim (mit Spargel des Gemüsebauer Herbert Jung) bieten insgesamt drei lokale Erzeuger das beliebte Stangengemüse an. Die Bauern vor Ort gehören mit vier bis sechs Hektar Ertrag mittlerweile zu wenigen Familienbetrieben mit eigenem Spargelanbau. „Wir lassen uns davon aber nicht unterkriegen und machen weiter, auch wenn die Produktion durch große Landwirtschaftliche Betriebe wächst“, so Landwirt Peter Guthmann. Auch die Bauern Kai Reinheimer und Herbert Jung sind vom Anbau vor Ort überzeugt.
In Sachen „mit und ohne Folie“ haben die Menschen der Mainspitze die Wahl. Während Kai Reinheimer nur Spargel ohne Folie anbaut, setzt Peter Guthmann darauf, die Felder abzudecken, um den Spargel weiß zu halten und weniger Probleme mit Schädlingen zu haben. Zudem verlängert dies die Spargelsaison. Bauer Jung bietet beide Varianten an. „Die Folien erleichtern die Arbeit sehr. Da unsere Kunden aber auch Freilandspargel wünschen, nutzen wir unsere Flexibilität als kleiner Betrieb und bieten das an“, so Herbert Jung.
Historisch-spannend wurde es im Gespräch mit Peter Guthmann. Er erzählte, dass Spargel früher eine Spezialkultur waren, mit der sich arme Bauern ein Zubrot verdienten und verwies mich für eine besondere Geschichte an Helga Schmidt (bekannt vom evangelischen Kirchenvorstand Ginsheim). Ihr Urgroßvater Peter Merten baute um 1900 erstmalig Spargel in Ginsheim an, den er mit Pferdewagen nach Wiesbaden fuhr, um ihn auf dem Markt zu verkaufen. Abnehmer der hochwertigen Ware gab es in Ginsheim keine. Helgas Oma erzählte ihr, dass Peter Merten wegen der besonderen Kulturen wie Tomaten, Aprikosenpfirsiche und Spargel komisch angesehen wurde. „Manche hielten es für Zauber und untersuchten nachts die Felder“, so Helga Schmidt.
Axel S.
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