Zwischen Gefahr und Flucht im Netz

Theaterstück zum Thema Cybermobbing in der IGS Ginsheim

Ausgrenzung, Cybermobbing und Bedrohung, - Themen, mit denen sich heutzutage leider viele Jugendliche bereits konfrontiert sehen. Der Grund, weshalb Aufklärung, Prävention und Unterstützung der Jugendlichen eine immer bedeutendere Rolle einnimmt. 

 

„Viele Kinder besitzen heutzutage schon in der Grundschule ein Smartphone, ohne sich darüber bewusst zu sein, was für Auswirkungen ein Beitrag auf öffentlichen Plattformen oder die Nutzung Sozialer Medien haben kann“, gibt Frau Romy Stahl-Miceli, Schulsozialarbeiterin an der IGS Mainspitze, zu bedenken. „Das Internet vergisst nie“, so die Devise, die leider viele erst zu spät lernen. Schnell kann die bewusste oder auch ganz unbeabsichtigte missbräuchliche Nutzung mobiler Endgeräte einen großen Schaden anrichten. Man spricht von anonymer Gewalt durch Cyber Mobbing als wachsendes Problem. „Wir möchten die Schülerinnen und Schüler besser für das digitale Miteinander sensibilisieren“, so die Stufenleiterin. Bewusst habe man sich dafür entschieden, Inhalte rund um das Thema Gewaltprävention in den niedrigen Jahrgängen aufzuarbeiten und für die zahlreichen Unterstützungsangebote und Anlaufstellen seitens der Schule zu werben. 

 

„Ihr seid nicht allein“, so die klare Message der Initiative und des Theaterstücks, welches im Rahmen der Kampagne am 27.05. den Jahrgängen fünf und sechs in der Schulaula aufgeführt wurde; eine schulische Veranstaltung aus Mitteln von Löwenstark in Kooperation mit der Schulsozialarbeit der IGS Mainspitze. 

 

R@usgemobbt nennt sich die szenische Darstellung des jungen Schauspieler-Trios „comic on“ aus Köln. Mit vielen Details, eingänglichen Dialogen und teils musikalischen Passagen wird die Geschichte des jungen Nik erzählt, der zunächst neu an der Schule und auf der Suche nach Anschluss auf die herrscherische Lissy trifft, die sich seine „Opferrolle“ zu nutzen macht, ihn erpresst und letztlich zu Straftaten gegenüber seiner Freundin Nathalie anstachelt. Hilflos und verzweifelt flüchtet er sich in die digitale Welt und sucht Hilfe bei seinem selbsterstellten Avatar, der einzigen Figur, mit der er nach eigener Aussage reden kann. Ärger zu Hause, Einsamkeit, Online-Gaming, die Suche nach Aufmerksamkeit und Bestätigung – stellen eine Identifikation mit dem Protagonisten her und schaffen so ein eindrückliches Beispiel dafür, wie nah Cybermobbing an jedem einzelnen dran sein kann. „Was konntet ihr beobachten oder habt ihr Ähnliches selbst erlebt?“, Fragen, die in der Gesprächsrunde im Nachgang zur Selbstbeteiligung und nachdrücklichen Reflektion animieren. Antworten auf „Wie kann ich mich schützen und wie verhalte ich mich, wenn ich betroffen bin?“ stärken darüber hinaus das soziale Miteinander und den respektvollen Umgang der Heranwachsenden untereinander.

Pia Pfeifer



30.05.2024