Neues Kapitel in der Schillerstraße

Noch vor wenigen Jahren war Arzu Pantani im Büro zuhause. Als kaufmännische Angestellte verbrachte sie über zwei Jahrzehnte zwischen Zahlen und Formularen. Doch mit 40 wagte sie den Neuanfang – oder wie sie selbst sagt: „Jetzt oder nie.“ Die Idee eines eigenen Friseursalons entstand nicht über Nacht, sondern wurzelte in alten Kindheitsträumen: Gemeinsam mit ihrer Grundschulfreundin Christina, heute selbst Friseurin im Team, wollte sie früher einmal einen Beauty-Salon eröffnen.

Als sich die Gelegenheit bot, den Salon von Petra Felmer zu übernehmen, zögerte Arzu nicht lange. Seit Oktober 2023 führt sie den Betrieb.

Ein Atelier für Haar-Kunst

Warum die Umbenennung? „Ein Atelier ist eine Werkstatt für Künstler“, erklärt Arzu. „Und genau das sind meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich sehe jeden Tag, wie sie aus Menschen mit Farbe und Schere kleine Kunstwerke machen.“ Der neue Name unterstreicht das Selbstverständnis des Salons: Ein Ort, an dem Schönheit gestaltet, Individualität gefeiert und Kreativität gelebt wird.

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Veränderung mit Fingerspitzengefühl

Im Inneren des Ateliers wurde ebenfalls umgestaltet – gestrichen, dekoriert, neu gedacht. „Mein Mann und mein Vater haben kräftig mit angepackt“, sagt Arzu lachend. Es sei nicht alles auf einen Schlag passiert, aber der Look ist jetzt klarer, moderner – minimalistisch und gemütlich. Besonders auffällig: die grüne Wand im Herrenbereich.

Im Atelier Schillerstraße arbeiten derzeit vier Friseurinnen und Friseure: Christina, das „Urgestein“ des Salons, Friseurmeisterin Miriam – zurückgekehrt nach einer Familienpause – und der junge Stylist Tom, der frischen Schwung in das Team bringt. Inhaberin Arzu bezeichnet sich selbst als „Mädchen für alles“. Von der Buchhaltung bis zum Handtuchfalten übernimmt sie alles, was im Hintergrund läuft.

Ungewöhnlich: Das Atelier Schillerstraße arbeitet mit einer Viertagewoche. Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag von 8 bis 14 Uhr – montags und donnerstags bleibt das Atelier geschlossen. Eine Entscheidung für mehr Work-Life-Balance, sowohl fürs Team als auch für die Inhaberin selbst, die Mutter von drei Kindern ist. „So haben wir mehr Zeit für Familie – und gleichzeitig schaffen wir es, gemeinsam vor Ort zu sein.“

„Viele kennen uns noch unter dem alten Namen. Aber ich wünsche mir, dass sie sagen: Ich probier’s mal aus. Ich gönn mir das“, wünscht sich Arzu abschließend. 

Axel S.