Eine außergewöhnliche Powerfrau

Wenn man von einer Bischofsheimerin spricht, die als Mitarbeiterin der Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg und als kreative Künstlerin bekannt ist, ist klar, von wem die Rede ist: Powerfrau Rita Wiebe! Sie ist als langjährige Mitarbeiterin des Umweltbüros GiGu bekannt, und wer sich über Sperrmüll informierte oder Mülltonnen bestellte, kennt zumindest ihre freundliche Telefonstimme. Zudem etablierte sie sich im Laufe der Zeit als Ballonkünstlerin. Wer mit seinen Kindern auf den Heimatfesten war, kam an ihr und ihren liebevollen Kreationen aus Luftballonschlangen nicht vorbei. 

 

Nach ihrer Lehre zur Verwaltungsangestellten bei der Stadt Rüsselsheim, arbeitete sie unter anderem bei der Gemeindeverwaltung Bischofsheim. Sie gab sich damit jedoch nicht zufrieden und absolvierte ihr Fachabi-tur. Im Jahre 1989 gebar sie ihren einzigen Sohn und sagt überglücklich: „Mein Sohn ist das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Mein größtes Glück”. 

 

Sie kennt noch mechanische Schreibmaschinen

Am 01.12.1990 trat Rita durch eine Initiativbewerbung bei der Gemeinde GiGu ihre neue Stelle an. Zu Beginn wirkte sie unsicher und zurückhaltend. Das änderte sich im Laufe der Zeit. Sie passte sich gut an und fühlt sich bis heute wohl in diesem – wie sie selbst sagt – geschützten Rahmen. Unfassbar ist für sie, dass sie mit einer mechanischen Schreibmaschine anfing und wie sich die Technik seitdem veränderte. Über diese 33 Jahre bei der Stadt gab es einen sehr wichtigen Begleiter an ihrer Seite: Ottmar Weiler, zunächst Kollege, später ihr Chef, stand während ihrer Tätigkeit beruflich sowie freundschaftlich zur Seite. Als morgendliches Ritual betrat sie sein Büro und begrüßte ihn. Als sie 2019 seinen Nachfolger im Büro antraf, wurde ihr erst richtig bewusst, dass ihr Chef und Wegbegleiter in Ruhestand gegangen war. Der gute Kontakt zwischen beiden besteht bis heute. Der Job bereitete ihr sehr viel Freude, sie konnte Familie und Beruf perfekt miteinander verbinden. 2007 widmete sich Rita in ihrer Freizeit den Luftballons. Was als Ausgleich in der Verwaltung begann, sorgte für eine stetig steigende Nachfrage. Schließlich machte sie sich 2012 als Ballonkünstlerin selbstständig. Ihr unverwechselbares Markenzeichen ist die selbst-umgebaute Mülltonne, in der sich Gegenstände und Materialien für ihre Auftritte befinden. 

Auf die Frage, wie sie sich den ihren Ruhestand vorstellt, antwortete sie: „Seit der Antragstellung auf den vorzeitigen Renteneintritt hatte ich ein mulmiges Gefühl vor der vielen freien Zeit. Mittlerweile freue ich mich so sehr, spontan und flexibel meine neu gewonnene Freizeit zu gestalten.” Rita wird weiterhin ihre Kontakte pflegen und bietet selbst im Ruhestand ihrer Nachfolgerin jegliche Hilfe an.“ – Hut ab Rita Wiebe!

Lydia Dittrich



29.06.2023