Nach mehr als drei Jahrzehnten ehrenamtlicher Tätigkeit verabschiedete die Volksbank Mainspitze ihren Aufsichtsratsvorsitzenden Richard von Neumann in der Generalversammlung am 18. Juni im Ginsheimer Bürgerhaus feierlich. Der frühere Bürgermeister von Ginsheim-Gustavsburg konnte altersbedingt nicht mehr zur Wahl antreten. Die Satzung der Genossenschaft schreibt vor, dass Aufsichtsratsmitglieder bei ihrer Wahl das 70. Lebensjahr nicht überschritten haben dürfen. Richard von Neumann wird in diesem Jahr 72.
„33 Jahre Aufsichtsrat – das ist schon ein Zeitraum, in dem wir viel bewegen konnten,“ sagt Richard von Neumann sichtlich bewegt. Insbesondere die Fusionen der früher eigenständigen Banken in Ginsheim, Gustavsburg und Bischofsheim seien prägend gewesen. „Corona war eine besondere Herausforderung für die Bank. Aber wir haben sie gemeistert“, so Richard von Neumann. Auch die zunehmenden regulatorischen Anforderungen hätten alle Banken gleichermaßen betroffen – egal ob Großbank oder Regionalinstitut. „Aber gerade die Nähe zum Kunden ist unser großer Vorteil. Das persönliche Verhältnis darf nicht verloren gehen.“
Susanne Haus (Inhaberin von Haus – Malermeister & Restauratoren), die noch am gleichen Abend einstimmig zur neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt wurde, würdigte ihren Vorgänger: „Richard von Neumann war 16 Jahre Vorsitzender und insgesamt 33 Jahre im Aufsichtsrat. Er hat die Bank entscheidend geprägt. Wir haben ihn heute mit einem ganz herzlichen Dankeschön und einem schönen Präsent verabschiedet.“ Als stellvertretender Vorsitzender wurde Michael Adam gewählt. Neu in den Aufsichtsrat rückte Sebastian Schmelzer, Notar aus Ginsheim, der krankheitsbedingt in Abwesenheit gewählt wurde.
Die Wirtschaftsprüferin Lena Loretta vom Genoverband e.V. ging in ihrer Rede auf die großen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte ein: „Seit Ihrem ersten Tag im Aufsichtsrat mussten Sie sich, Herr von Neumann, mit zahlreichen Neuerungen auseinandersetzen. Themen wie Compliance, Geldwäschegesetz, Digitalisierung und immer komplexere Aufsichtsregeln haben die Arbeit in den Gremien wesentlich verändert. Diesen Herausforderungen haben Sie sich über 33 Jahre gestellt.“ Loretta überreichte von Neumann als Zeichen des Dankes die Ehrennadel in Gold des Genoverbandes: „Sie haben wesentlich zum Erfolg Ihrer Region und Ihrer Bank beigetragen.“
Die Volksbank Mainspitze kann trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf ein stabiles Geschäftsjahr zurückblicken. Susanne Haus betonte: „Wir hatten trotz der inversen Zinsstruktur ein ganz gutes Ergebnis und den uneingeschränkten Prüfungsvermerk des Verbandes.“ Für die kommenden Jahre zeigte sie sich zuversichtlich: „Das Jahr 2025 wird weitaus besser sein. Wir bleiben die Volksbank Mainspitze.“ Von Neumann wünschte dem neu gewählten Aufsichtsrat vor allem eines: „Dass wir nächstes Jahr 100 Jahre Volksbank Mainspitze feiern können – und dass es uns gelingt, die Selbstständigkeit unserer Bank langfristig zu sichern.“
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Die Volksbank Mainspitze blickt auf ein herausforderndes Jahr 2024 zurück, geprägt von wirtschaftlicher Unsicherheit und steigenden Insolvenzen. Die Bilanzsumme sank leicht auf 757,3 Mio. Euro, das Kreditvolumen ging um 2,2 % zurück. Gleichzeitig wurden Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere deutlich erhöht. Trotz der Belastung durch hohe Zinsaufwendungen stieg der Provisionsüberschuss, vor allem im Wertpapiergeschäft. Für 2025 erwartet die Bank dank der Zinssenkungen der EZB eine deutlich bessere Ertragslage. „Wir sind optimistisch, die Zukunft erfolgreich zu gestalten“, betonte Vorstand Matthias Haas. Sebastian Haase ergänzte: „Die Normalisierung der Zinsstruktur bietet uns neue Chancen für eine stabile Entwicklung.“
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