Neue Anlaufstelle für Asyl, Integration und bürgerschaftliches Engagement in der Stadt Ginsheim-Gustavsburg

Vor einigen Wochen wurde bei der Stadt eine neue Stelle für Asyl, Integration und bürgerschaftliches Engagement geschaffen. Besetzt wurde die Stelle mit Patrick Pfannschmidt. Spätestens seit der Eröffnung der Bebel13 ist er in GiGu kein Unbekannter mehr.

 

Welche Aufgaben sind mit der Stelle verbunden?

Diese neu geschaffene Stelle verbindet zwei Themenschwerpunkte, die an vielen Stellen Schnittmengen aufweisen. Die Kombination ist meines Wissens im Kreis GG einzigartig und reizvoll. Integrationsarbeit und Bürgerschaftliches Engagement sind mit Blick auf soziales Ehrenamt eng miteinander verwoben. Bei beiden Arbeitsschwerpunkten habe ich koordinierende Aufgaben und versuche, als Schaltstelle zwischen den Kreis- und Landesbehörden und der kommunalen Umsetzung zu fungieren.

 

Was verstehst Du unter bürgerschaftlichem Engagement und wie siehst du persönlich die Entwicklung vom Ehrenamt? 

Ehrenamt ist so vielfältig wie die Tätigkeiten, die es mit sich bringt und die Personen, die es umsetzen. Dabei schließe ich dauerhafte Vereinsarbeit gegenüber projektorientierter und zeitlich begrenztem Engagement bewusst nicht aus. Vielmehr eröffnet diese Vielfältigkeit doch beinahe unendliche viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren, ohne individuelle Lebensplanungen anpassen zu müssen. Der Eine engagiert sich eben als Aktiver und als Vereinsvorstand für den Sportverein, die Andere kann sich vorstellen, eine Zeit lang ihr Hobby mit anderen zu teilen, ohne sich fest an einen Verein oder eine Institution binden zu müssen. 

 

Welche erste Schritte stehen an?

Ich habe die ersten Wochen genutzt, um mir einen Überblick über die in- und externen Abläufe in der Stadtverwaltung zu verschaffen und um die Kolleg:innen in den unterschiedlichen Fachbereichen kennenzulernen. Ich hatte zudem die Möglichkeit, die Ausbildung zum Ehrenamtsmanager zu beginnen. Des Weiteren bin ich aktuell dabei, für GiGu das Zertifikat als Fairtrade Town zu erhalten. Mein Plan für das zweite Halbjahr 2022 ist es, sukzessive Kontakt zu den vielen unterschiedlichen Vereinen und Interessengemeinschaften in GiGu aufzubauen und über das persönliche Kennenlernen in den Austausch und zur Zusammenarbeit zu kommen. Ich möchte zudem als fester Ansprechpartner für meine Tätigkeitsschwerpunkte für die Bürger:innen sein. Bezüglich des Arbeitsbereichs Asyl und Integration stehen wir mit unserem wichtigen Kooperationspartner Caritas im ständigen Austausch, wie wir das für die kommunale Sozialarbeit ausgearbeitete Konzept anpassen und zukunftsfähiger machen, um an dieser Stelle Kontinuität zu erhalten und die vertrauensvolle Zusammenarbeit weiter zu stärken. Diese Aufrechterhaltung der Kontinuität gilt natürlich genauso für das gemeinwesenorientierte Projekt in Gustavsburg, welches ebenfalls in der Bebel13 beheimatet ist. 

 

Welche Ziele hast Du dir für das nächste Jahr gesteckt? Und was glaubst Du sind in 10 Jahren Indikatoren für Dein erfolgreiches Wirken?

Zunächst wäre es toll, wenn wir 2023 die Projekte Integrationslots:innen und Ehrenamtslots:innen in GiGu implementieren können und das Zertifikat als Fairtrade Town erhalten. Hierfür bin ich natürlich auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen (und solche, die noch aktiv werden wollen) angewiesen. Des Weiteren ist mir wichtig, dass der Begriff Integration nicht zu stark mit der Integration von Zugezogenen verbunden wird. Mir geht es in diesem Zusammenhang darum, dass möglichst alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

 

Das Gespräch führte der 

Ehrenamtsbeauftragte dieser

Zeitung Wolfgang Löblein.



21.07.2022