Verheiratet mit dem Ehrenamt

Markus Späth, Beate Wiesner (aus Wiesbaden), Wolfgang Löblein, Karin (Trainerin), Erika Struck, 

Patrick Pfannschmidt, Henriette (Trainerin) und Annahita Tavakoliaus (aus Hofheim.)

Acht Menschen – ein Ziel: Die Att­raktivität von ehrenamtlicher Arbeit stärken! In einem mehrteiligen Seminar qualifizieren sich derzeit drei Ginsheim-Gustavsburger zum sogenannten Engagement-Lotsen (kurz: E-Lotse). Die vielfältigen positiven Effekte des Ehrenamts kennen sie aus eigener Erfahrung. Mitte Juli trafen sie beim Workshop im Ginsheimer Jugendzentrum nicht nur die zwei Referentinnen des Landes Hessen, sondern auch Teilnehmerinnen aus Wiesbaden und Hofheim. Ihr Aufeinandertreffen stellt die Mathematik auf den Kopf, denn die Ehrenamtsgleichung lautet: 1+1=3

 

Stadtmitarbeiter Patrick Pfannschmidt (zuständig für Bürgerschaftliches Engagement) freut sich. Mit Erika Struck, Markus Späth und Wolfgang Löblein gewann er sehr unterschiedliche Persönlichkeiten von GiGu zur Qualifikation als E-Lotse:

Erika Struck lebt seit 36 Jahren in Ginsheim. Bei ihrem Engagement für die Krabbelstube, bei den Naturfreunden, dem Segelclub als Eltern- und Schulelternsprecherin lernte sie ihre Wahlheimat als „starke ehrenamtliche Gemeinschaft“ kennen. Ihre berufliche Vorgeschichte als Organisatorin von Tagungen kommt ihrem Engagement vor allem bei der Planung von Veranstaltungen zu Gute. 

Markus Späth gründete die Facebook-Gruppe Ginsheim-Gustavsburg (ca. 7.200 Mitglieder), arbeitet beim Bauhof und unterstützt die Kulturveranstaltungen des Achterbahn e.V. „Verbesserung kommt nur durch Anpacken. Und genau darin liegt meine große Leidenschaft“, sagt der E-Lotse in spe, über dessen Anpack-Leidenschaft bereits die Veranstalter des Gustavsburger Burgfestes schwärmten.

Wolfgang Löblein kennt die Herausforderungen des Ehrenamts von seiner Tätigkeit bei den Freunden der Burg-Lichtspiele, dem Verein Kunst und Kultur auf der Mainspitze und seinem überregionalen Engagement. „Vor einiger Zeit erkannte ich, dass es an Leuten fürs Ehrenamt mangelt. Dem möchte ich als E-Lotse mit Vernetzung entgegenwirken“.

 

Im vierteiligen Seminar vertiefen die Engagement-Lotsen ihr Wissen übers Ehrenamt. Der Trend gestrichene Stellen in Verwaltungen durch Ehrenamtler zu kompensieren steht dabei genauso im Fokus, wie die Aufklärung über Strukturen und Ansprechpartner:innen. Die Chancen für die Stadt liegen auf der Hand: Je bunter das Team der E-Lotsen, desto nachhaltiger gelingt die Kommunikation zu Vereinen, Ehrenamtlern und Menschen, die sich in Zukunft engagieren könnten. 

 

Matchmaker

Künftig bieten die drei E-Lotsen den Ehrenamtsinteressierten von GiGu kostenfrei ihre Dienste an. „Von der Idee einer Vereinsgründung bis hin zur Frage, wo man sich engagieren kann, sind wir gerne für die Menschen da“, sind sich Erika, Markus und Wolfgang einig. Besonderes Augenmerk legen sie dabei auf das „matchen“. Auch wenn der Beruf des „Matchmakers“ (dt. Heiratsvermittler) bei Eheschließungen in unserem Kulturkreis weniger populär ist, könnte er in Gestalt der Engagement-Lotsen eine Renaissance erfahren. „Menschen, die in Rente gehen, könnten im Ehrenamt eine neue Aufgabe finden. Von diesem Effekt profitieren dann Vereine und Rentner gleichermaßen“, beschreiben die E-Lotsen-Anwärter eine ihrer Zukunftsvisionen. 

 

Mit dem „Marktplatz der Möglichkeiten“ startet die Vernetzungsarbeit der E-Lotsen am Samstag, den 9. September, um 11 Uhr in und um die IGS-Turnhalle. Bei dieser Großveranstaltung präsentieren sich über 50 Vereine der Mainspitze mit Aktionen und Infoständen. Der Eintritt ist frei.

Axel S.



27.07.2023