Schuljahrgang 1940 Ginsheim veranstaltet gemeinsames Treffen

Jochen Heyn und Herbert Guthmann sind in Ginsheim aufgewachsen, haben gemeinsam die Schulbank gedrückt und wurden an Ostern 1955 in der evangelischen Kirche konfirmiert. Und was verbindet sie heute noch? 

Beide gehören dem Schuljahrgang 1940 an, pflegen die freundschaftlichen Kontakte mit den Kameraden und Kameradinnen seit Jahrzehnten, und hätten sich sehnlichst gewünscht, ihre 80. Jahresfeier im Dezember 2020 würdig feiern zu können. Aufgrund der seinerzeitigen Hoch-Zeit der Pandemie musste dieser Termin  abgesagt werden, am 28. August konnte nunmehr aber das herbeigesehnte gemeinsames Treffen im Bürgerhaus-Restaurant nachgeholt werden. Für den Vorstandsvorsitzenden Herbert Guthmann und Jochen Heyn, der die Fäden im Vergnügungsauschuss seit Jahrzehnten knüpft,  eine besondere Freude, 39 Schulkameradinnen und Schulkameraden und deren Partner beim Sektempfang begrüßen zu können. Aber natürlich hatten die zweite Vorsitzende Doris Daum und Kassenwartin Sigrid Schad ebenfalls enorme Anstrengungen unternommen, um ein gemütliches Beisammensein mit den Schuljahrgangs-Teilnehmern zu ermöglichen. Das Jahr 2021 steht nicht nur aufgrund der nach wie vor nicht befriedigend verlaufenden Corona-Entwicklung unter einer kritischen Analyse. Da stellte sich für Heyn und seinen Schulfreund Guthmann schon die Frage, ob und in welchem Rahmen künftige Veranstaltungen durchgeführt werden sollen. Eine schwierige und von einer gewissen Traurigkeit begleitete Entscheidungsfindung. Dies vor dem Hintergrund der Heimgänge der Mitglieder und der nachlassenden Teilnehmerzahl an den beliebten Ausflüge und Stammtisch-Treffen. Ein auf freundschaftlicher Basis entstandener Schuljahrgang, der sich um weitere Aktivitäten bemühte, letztendlich aber erwog, den Verein auflösen zu müssen. Vorsorglich wurde bereits das Jahrgangs-Konto bei der Bank „gelöscht“. Folglich entfällt auch der Jahrgangsbeitrag 2021. Ein Grund, in eine „Weltuntergangsstimmung“ zu verfallen und nur noch den Geist der schönen Erinnerungen heraufzubeschwören? Mitnichten – wie sich am Samstag zeigte! 

An den aufgestellten Tafeln wurden zahlreiche Fotos drapiert, so auch das Bild der Schulklasse, in dem die beiden „Langen“, Jochen Heyn und Herbert Guthmann aufgrund ihrer Körpergröße herausragen. Eine lernbegeisterte Klasse, fleißige Schüler und natürlich auch Schülerinnen. Da werden schlagartig Erinnerungen wach, an diese Schulzeit, in der es die Kinder in den Nachkriegsjahren nicht einfach hatten. Und diese Gemeinschaft hat sich auch im fortschreitenden Alter bewährt. Denn irgendwie soll es jetzt doch weitergehen. Da bestand am Samstag beim gemeinsamen Abendessen Einigkeit, die in der erfreulichen Entscheidung gipfelt: Ab 2022 gibt es wieder einen vierteljährlich stattfindenden Stammtisch im „Ratskeller“, und geplant ist ebenfalls ein Weihnachts-Treffen im Bürgerhaus, vorausgesetzt, dass bis dann die Corona-Pandemie eingedämmt wird. 

In Erinnerung bleibt die Laudatio, die Wilhelm Reibold in seiner Eigenschaft als Erster Beigeordneter bei der Jahrgangsfeier am 20. September 1980 gehalten hat. Reibold ist ein Jahr jünger, weiß aber auch, dass die Lehrer seinerzeit manchem Schüler eine „geknallt haben“. Wohlwissend, dass dies aus pädagogischer Hinsicht schon in den 1980er Jahren nicht mehr so ohne weiteres von den Pennälern hingenommen worden wäre. 

 

Norbert Fluhr



02.09.2021