Das Fest der Befindlichkeiten

„Darf ich sagen, dass ich die Bischemer Kerb eigentlich ganz ok fand?“, fragte mich jemand vor Kurzem. Wertschätzend wäre es, aber du wirst laut schreien müssen, damit dich jemand hört – dachte ich. 

Ein veränderter Aufbau, ein fehlendes Fahrgeschäft, eine zweijährige Coronapause und ein beginnender Bürgermeisterwahlkampf bestimmten die Meinungen zur Bischemer Kerb 2022. Das ist sehr schade, denn vieles war richtig gut. Ein komplett neues Team im Rathaus organisierte erstmalig das Traditionsfest in der Bischofsheimer Ortsmitte und bewegte sich dabei wirklich aus seiner Komfortzone. Gemeinsam mit dem Vereinsring Bischofsheim, engagierten Vereinsaktiven und zahlreichen Schaustellern stellten sie ein Veranstaltungswochenende auf die Beine, das sich sehen lassen kann. Natürlich schlägt sich ein zweijähriges Veranstaltungsverbot in Kombination mit dem Weggang von „Marktmeister“ Bernd Schiffler (er war in der Gemeindeverwaltung jahrelang für die Organisation der Kerb zuständig) und dem Rückzug von Holger Schneider (HoTi-Events) auf die Routine nieder. Mehr Wertschätzung und Dankbarkeit für die Wiederaufnahme der Kerb in Kombination mit konstruktiven Optimierungsvorschlägen für 2023 könnten das von vielen vermisste „Bischemer Kerwe-Feeling“ aber sicher zurückholen.

Top-Thema: Der fehlende Autoscooter

Stark vermisst wurde der beliebte Anziehungspunkt für Jugendliche. Er sei Disco, Fahrgeschäft und Treffpunkt in einem. „Schon traurig. Das Ding hat bestimmt 20 Jahre im Bischem auf der Kerb gestanden“ und „Könnte man den Autoscooter nicht an einem anderen Ort aufstellen?“, schrieben dazu Bischofsheimer auf Facebook. 

 

Für »Neues aus der Mainspitze« testete Lenny (11 Jahre alt) sämtliche Fahrgeschäfte und befragte Kinder zwischen acht und zwölf Jahren nach ihrer Meinung. »Lenny‘s Kerwe-Check« findet ihr rechts auf dieser Zeitungsseite.

 

Axel S.



15.09.2022