Warum „Lummerland“?

„Kastanienburg“, „Regenbogen“ und „Schatzinsel“ lauten die bisherigen Namen der Kindergärten in Ginsheim-Gustavsburg. Mit der neuen Kita „Lummerland“ erhält ein Kindergarten in GiGu erstmals einen prominenten Namen, der auf das Kinderbuch „Jim Knopf“ von Michael Ende zurück geht. Einige Leser dieser Zeitung und Zuschauer von »GiGu to go« fragen sich, warum. „Wäre ein Name mit lokalem Bezug wie »Altrheinstromer« (eine Ginsheimer Kita wurde nach dieser Ginsheimer Fastnachtsgruppe benannt) nicht besser?“, „Muss Marken-Kommerz jetzt schon im Kindergarten beginnen?“ oder „Wer entscheidet das überhaupt?“, so Nutzer unserer Medien. 

Eine Rückfrage bei der Stadtverwaltung macht deutlich, dass man es sich dort mit dem Namen nicht leicht machte. So entschieden sich der Fachbereichsleiter und die Kita-Leiterin gemeinsam für „Lummerland“, nachdem verschiedene Vorschläge gesammelt wurden. „Für die dreigruppige Kita eignet sich der Name „Lummerland“ in besonderem Maße, weil die Namen der Protagonisten Jim Knopf, Lukas und Emma sehr gut für die drei verschiedenen Gruppen verwendet werden können“, sagt Fachbereichsleiter Gregor Anger, der sich auch um die Nutzungsrechte für den Namen erfolgreich und kurzfristig kümmerte. Während frühere Anfragen anderer Kommunen beim Thienemann-Verlag teilweise bis zu zwei Jahre bearbeitet wurden, erhielt die Stadtverwaltung Ginsheim-Gustavsburg bereits nach zwei Wochen ihre Genehmigung.

Auch wenn Namen natürlich Geschmackssache sind, zeigt der Prozess, dass es sich lohnt, hinter die Kulissen zu schauen, um die durchaus nachvollziehbaren Gründe zu verstehen. Immerhin geht es um einen Namen, der in erster Linie für ganz junge Menschen Wohlfühlcharakter haben sollte. Und gerade in diesem Punkt scheint die Assoziation zur Insel mit zwei Bergen einen wertvollen Dienst zu leisten.

Axel S.



29.09.2022