Am 27. August 2025 informierte die Gemeinde Bischofsheim über den Stand ihres Mobilitätskonzeptes. Mehrere Leser kritisierten anschließend Ablauf und Inhalte der Veranstaltung in Briefen und E-Mails an die Redaktion. Die Redaktion legte diese Punkte der Gemeindeverwaltung zur Stellungnahme vor.
Ein Kritikpunkt betraf die Kompetenz des Planungsteams. Bürger zweifelten, ob sich Bischofsheim an Konzepten größerer Städte (als Beispiel wurde Koblenz genannt) orientieren könne. Die Verwaltung verwies darauf, dass Verkehrsprobleme vergleichbar seien und die hohe Bevölkerungsdichte von 1.444 Einwohnern pro Quadratkilometer ein aktives Handeln erforderlich mache.
Besonders emotional:
Bewohnerparkausweise
Kritisiert wurde, dass künftig 240 Euro für das erste und 360 Euro für das zweite Fahrzeug im Jahr fällig werden sollen – während die Kosten bisher bei 30 Euro lagen. Die Gemeindeverwaltung bestätigt diese geplante Gebührenhöhe, betonte jedoch, dass es sich bisher lediglich um einen Entwurf handelt. Die derzeitige Gebühr decke nicht einmal die Verwaltungskosten, während ein Stellplatz im öffentlichen Raum jährlich Kosten von rund 550 Euro verursache. Die Vorschläge stützten sich zudem auch auf Rückmeldungen der früheren Bürgerveranstaltung, bei der von Bürgerseite höhere Summen vorgeschlagen wurden. Die endgültige Entscheidung liegt bei der Gemeindevertretung.
Ein Leser bemängelt, dass Zwischenfragen während der Veranstaltung unterbunden wurden. Die Verwaltung begründet dies mit der deutlich höheren Teilnehmerzahl als erwartet. Um allen Bürgern die Möglichkeit zur Beteiligung zu geben, sei die Zahl der mündlichen Wortmeldungen begrenzt und durch schriftliche Fragen ergänzt worden. Dennoch seien auch direkte Fragen zugelassen und beantwortet worden. Ein Zwischenfall mit einem Bürger, der den Moderator mehrfach unterbrach, machte – laut Verwaltung – ein konsequenteres Vorgehen notwendig.
Insgesamt zeigte sich die Gemeindeverwaltung mit dem Verlauf der Veranstaltung nicht gänzlich zufrieden, hob jedoch hervor, dass Bürgerbeteiligung ein zentraler Bestandteil des Mobilitätskonzeptes sei. Verkehrsthemen seien emotional aufgeladen, da individuelle Gewohnheiten und gesetzliche Vorgaben oft im Widerspruch stünden. Gleichwohl betonte die Verwaltung, dass bislang keine Maßnahmen beschlossen seien und es darum gehe, gemeinsam mit der Bürgerschaft tragfähige Lösungen zu entwickeln. Grundlage dafür ist ein Beschluss der Gemeindevertretung aus dem Jahr 2020, die Erstellung eines Verkehrskonzeptes voranzutreiben, sowie eine Resolution aus dem Jahr 2021 zur Durchsetzung des neuen Bußgeldkatalogs.
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Kommentar der Redaktion
Die Veranstaltung zeigt, wie groß das Spannungsfeld zwischen individuellen Interessen und den Erfordernissen einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik ist. Kritik an Abläufen und Gebühren spiegelt die Sorge vieler Bürger wider. Gleichzeitig wird deutlich: Die Herausforderungen einer dicht besiedelten Gemeinde wie Bischofsheim lassen sich nicht ohne Veränderungen lösen. Entscheidend wird sein, ob es der Gemeindeverwaltung gelingt, den Dialog mit den Bürgern transparent, wertschätzend und konstruktiv fortzuführen. Denn nur so kann das Mobilitätskonzept am Ende breite Akzeptanz finden.
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