25 Jahre „Schnittwerk“

Ein Vierteljahrhundert Frisuren auf der Bühne des Lebens

Von der Theaterbühne in den Friseursalon – und dort in die Hauptrolle: Wenn die Schere zum Taktstock wird und Frisuren wie kleine Bühnenbilder entstehen, dann ist man im „Schnittwerk“ von Stefanie „Steffi“ Doobe. Am 1. August feierte die 45-Jährige das 25-jährige Bestehen ihres Salons in der Bouguenais-Allee – ein Vierteljahrhundert voller Auftritte, Rollenwechsel und Zugaben.

 

„Eigentlich wollte ich Maskenbildnerin am Theater werden“, erzählt Doobe. „Aber als das nicht klappte, habe ich beschlossen: Dann mache ich das Beste aus der Bühne, die mir bleibt.“ Heute lacht sie über diesen Umweg – denn er führte sie genau dorthin, wo sie hingehört: in ihren eigenen Salon.

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Von der Auszubildenden zur Meisterin

Steffi begann 1997 mit 17 Jahren ihre Ausbildung beim Bischofsheimer Friseur Engert, bestand Gesellen- und später Meisterprüfung als Innungs- bzw. Jahrgangsbeste. Zudem übernahm sie das „Schnittwerk“ von ihrer damaligen Chefin Marianne Albert. Der Kontakt ist bis heute eng. „Es bedeutet mir viel, wenn sie sagt: ‚Toll, wie du das machst‘“, sagt Steffi. Marianne Albert selbst lebt inzwischen bei Berlin und verfolgt die Entwicklung ihres früheren Salons mit Freude.

 

Prominente Gäste und neue Rollen

Unter Doobes Regie wuchs das „Schnittwerk“ von acht auf elf Plätze, das Team zählt heute fünf Mitarbeiterinnen. Zu ihren prominentesten Kunden gehören die Fußballer Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller, denen sie als Hausfriseurin des Mainzer Hyatt-Hotels die Haare schnitt. Auch Vicky Leandros nahm im ZDF-Fernsehgarten die Dienste des Schnittwerks in Anspruch.

Neue Techniken finden ebenfalls ihren Weg auf die Bühne: Mit Haarverlängerungen des Weltmarktführers Great Lengths arbeitet Stefanie Doobe nicht nur im Salon, sondern schulte Kolleginnen als Trainerin. Ab Oktober kommt der innovative „Calligraphy Cut“ dazu. „Damit können wir dem Haar buchstäblich sagen, wohin es fallen soll“, erklärt sie.

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Vor kurzem nahm Steffi die Herausforderung bei der „Baumpflanz-Challenge“ an. Das Ergebnis schlägt ab sofort seine Wurzeln direkt vorm Schnittwerk.


Engagement über den Salon hinaus

Besonders am Herzen liegt Steffi das Projekt „Hair help the Ocean“. Einmal im Monat verschickt sie Kartons voller abgeschnittener Haare, die zu Ölsperren für die Meere verarbeitet werden. „Haare ziehen Öl an wie ein Magnet – so tragen wir unseren Teil zum Umweltschutz bei.“

Privat ist sie in Bischofsheim fest verwurzelt, engagiert sich im Fastnachtsverein „Narrenkäfig“ und in der evangelischen Kirche. Ihre Liebe zum Theater lebt weiter – nicht zuletzt durch ihre Tochter, die heute im Chor des Staatstheaters Wiesbaden singt, wo Steffi selbst einst Teil des Kinder- und Jugendchors war.

 

„Ich bereue nichts“

Auch persönliche Geschichten prägen die 25 Jahre. Etwa jene, als sie hochschwanger noch Kundinnen frisierte – bis kurz vor der Geburt. „Manche erinnern sich noch heute daran, dass ihr Termin abgesagt wurde, weil es plötzlich losging“, erzählt Steffi mit einem Schmunzeln.

Auf die Frage, ob sie nicht doch lieber täglich im Theater stünde, winkt sie ab: „Ich bin Steinbock – ich bereue nichts!“

Und so geht im „Schnittwerk“ auch nach 25 Jahren der Vorhang nicht zu, sondern wieder auf: für neue Ideen, treue Kundschaft und viele weitere Akte auf der Bühne des Lebens.

Axel S.


neuesausdermainspitze.de // 25.09.2025