Ein starkes Zeichen der Solidarität

Neue Gedenktafel in Ginsheim enthüllt

Mit feierlichen Klängen begann am 3. Oktober 2025 die Einweihung der Solidaritätstafel am Bürgerbüro in Ginsheim. Der evangelische Posaunenchor spielte die Europahymne – ein musikalisches Symbol für Einheit und Zusammenhalt. 

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Vor zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Einsatzdiensten wurde damit ein neues Kapitel lokaler Erinnerungskultur aufgeschlagen.

Bürgermeister Thorsten Siehr erinnerte daran, dass die Einweihung ursprünglich nur als Pressetermin gedacht war. „Dass daraus eine solche Feier geworden ist, zeigt, wie sehr das Thema allen am Herzen liegt“, sagte er. Die Solidaritätstafel trägt die Worte Solidarität, Dankbarkeit und Respekt. Zwei Schleifen wurden eingraviert: eine gelbe als Symbol der Bundeswehr und eine blau-rot-weiße für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste. „Beide Schleifen zusammen zeigen: In Ginsheim-Gustavsburg stehen wir geschlossen hinter den Menschen, die für unser aller Sicherheit einstehen“, so Siehr.

Die Initiative für die Tafel ging auf einen Antrag der CDU-Fraktion zurück. Über Änderungsanträge von SPD und Freien Wählern wurde das Konzept erweitert, am Ende stimmte die Stadtverordnetenversammlung einstimmig zu. „Ein starkes Zeichen der Einigkeit über Parteigrenzen hinweg“, betonte der Bürgermeister.

Auch Vertreter der Organisationen meldeten sich zu Wort. Oberstleutnant Kevin Nieberg vom Landeskommando Hessen sprach von der Kraft kleiner Gesten: „Ein einfaches ‚Danke‘ oder ein Lächeln – das bedeutet den Einsatzkräften oft mehr, als man glauben mag. Diese Tafel ist genau so ein Zeichen.“

Florian Steinkopf, Leiter der Polizeidirektion Groß-Gerau, hob hervor: „Solidarität heißt nicht, dass wir nicht diskutieren dürfen. Kritik gehört zur Demokratie. Aber wir dürfen nie vergessen, dass hinter der Uniform Menschen stehen.“ Wehrführer Benjamin Neumann betonte den Gemeinschaftsgedanken der Feuerwehr: „Wir nennen uns die Blaulichtfamilie – diese Tafel macht sichtbar, dass wir nicht alleine stehen.“ Für den Arbeiter-Samariter-Bund sprach Mario Bach. Er erinnerte daran, dass neben dem Rettungsdienst auch Pflegekräfte und Ehrenamtliche angesprochen sind: „Viele unserer Helferinnen und Helfer arbeiten freiwillig. Für sie ist diese Anerkennung besonders wertvoll.“

Zum Abschluss enthüllte Bürgermeister Siehr gemeinsam mit den Vertretern die Solidaritätstafel am Bürgerbüro. Ein kleiner Umtrunk rundete die Feierstunde ab. Die neue Tafel soll Passanten künftig daran erinnern, dass Sicherheit und Freiheit nicht selbstverständlich sind – sondern das Ergebnis von Einsatz, Mut und Zusammenhalt. Auch in Gustavsburg wird in Kürze eine entsprechende Solidaritätstafel angebracht, sodass beide Stadtteile dieses gemeinsame Zeichen sichtbar tragen.

 

Text+Bild: Klaus Friedrich


neuesausdermainspitze.de // 09.10.2025