Bernd Laun (der VDK Barrierebeauftragte des Kreisverbands Groß-Gerau, rechts im Bild) und Engelbert Wiedmann (Behindertenbeauftragter der Stadt Ginsheim-Gustavsburg, links im Bild) hoffen auf öffentlichen Druck in Bezug auf die beiden Aufzüge am Bischofsheimer Bahnhof. Diese sind seit rund zehn Jahren immer wieder defekt, was vor allem die Mobilität von Menschen mit Behinderung erheblich einschränkt.
Steg, Treppe und Bahnhofsgebäude gehören der Gemeinde Bischofsheim. Erst der Bahnsteig sei Eigentum der Deutschen Bahn, erläutert Bernd Laun. Somit sei die Eisenbahnergemeinde selbst für die Aufzüge und deren Funktionsfähigkeit verantwortlich. „Beide Aufzüge stehen. Der Aufzug an Gleis 2 bereits schon im 11. Monat“, fasst er die aktuelle Situation zusammen. Als Grund für das jahrzehntelange Problem sieht er die Sparpolitik beim Bau. „Ich war auch mal Gemeindevertreter. Immer der Billigste – nicht der Günstigste – bekommt den Auftrag. Das sehen wir jetzt an diesen Aufzügen wieder“, sagt Bernd Laun.
Auch nicht-behinderte betroffen
Engelbert Wiedmann beschreibt: „Menschen mit Behinderung aus Ginsheim kommen mit dem Bus nach Bischofsheim, um die Bahn zu nutzen. Weil dies nicht funktioniert, entstehen spontane Umwege über Rüsselsheim und Gustavsburg.“ Auch Bernd Laun kennt solche Geschichten. Ein Vater fahre seine Tochter aus diesen Gründen nach Mainz, um ihre Mobilität sicher zu stellen. Aber auch für Nutzer von Rollatoren, Eltern mit Kinderwagen und Leute mit schwerem Gepäck stellen defekte Aufzüge ein Problem dar. Immerhin müssen bei der Treppe zwei Mal 15 Steigungen überwunden werden. „2004 wurden Bahnhof und Aufzüge fertiggestellt. Anfangs gingen sie, aber seit zehn Jahren gibts regelmäßige Probleme“, fasst Bernd Laun zusammen. „Das muss gelöst werden. Aber es muss bald gelöst werden und nicht irgendwann“, fordert Engelbert Wiedmann und sagt abschließend: „Ich möchte nicht sagen, dass sie (die politisch Verantwortlichen) nichts gemacht haben. Aber es genügt anscheinend nicht.“
Positiv berührt wurden die Beteiligten beim Pressetermin durch ein (geschätzt) 10-jähriges Kind. Es lief mehrmals an der Rollstuhlfahrerin vorbei, nahm dann seinen Mut zusammen, kehrte um und fragte: „Kann ich Ihnen helfen!“
Axel S.
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