TTC-Fastnachtsparty

Im vollbesetzten Bürgerhaus Ginsheim geht die Post ab

Sitzungsfassenacht kann mer in Ginsheim-Gustavsburg in dieser Kampagne endlich wieder feiern. Sowohl „uff de Burg“ als auch driwwe in Ginsem! Kein Anlass, eine Neid-Debatte auszulösen, denn beide Vereine haben sich dem vierfarbbunten Narrentreiben verschrieben. Mit einem kleinen Unterschied: Der Gustavsburger Carneval Club (GCC) musste in dieser Kampagne aufgrund aufgetretener Dachschäden im Bürgerhaus nach Ginsheim ausweichen, und der Tischtennis-Club äußerte sich dazu diplomatisch: „Typisch Gustavsburg“ war aus Kreisen des Komitees zu vernehmen, ansonsten gab es keine „tiefgreifenden Frotzeleien.“

 

Unter dem Motto „Fastnachtsparty mit viel Schwung, beim TTC bleibt jeder jung!“ heizte schon die Band „Best Company“ die Narrhalla auf erhöhte Temperaturen ein, bevor  Felicitas Sapuppo und Carina Gegner den tapsigen „Herbie“ (Philipp Bernhard) auf die Bühne zitierten. Ein Eröffnungsspiel ganz im Sinne der traditionellen Meenzer Fassenacht. Zudem aber auch die Möglichkeit, im Laufe des abwechslungsreichen Programms, die drei Jung-Akteure zu weiteren humorvollen Zwischen-Einlagen zu motivieren. Der Einladung nach Ginsheim war die Mainzer Ranzengarde , die älteste Korporation der Narrenhochburg Mainz, gerne gefolgt – ein prunkvolles Defilee, ein Moment des Vergnügens für das begeisterungsfähige Auditorium und das bestens motivierte Komitee.

 

Da brauchte Sitzungspräsident Klaus Rüdiger den allseits bekannten und beliebten Stimmungssänger Oliver Mager nicht großartig ankündigen. „Naggisch um de Weihnachtsbaum“ wollte Mager zwar nicht kreisen, obwohl keine Erkältung an diesem Abend zu befürchten war, stattdessen gab es eine Hommage an die Vaterstadt, in der er sich verliebt hat, und alle Meenzer Buwe unn Meedcher „Konfetti in de Blutbahn“ hawwe. Großartig! Wer jetzt noch fragt, warum es eine fünfte Jahreszeit gibt, sollte lieber nach Hause gehen! Mucker und Philister sollten in der Fastnachtszeit das Weite suchen!

Zuhören war beim Protokoll von Hendrik Thiele angesagt, schließlich mussten nahezu drei Jahre politisch-literarisch verarbeitet werden. Da tut sich jeder Verseschmied schwer, wenn in der fünften Jahreszeit „gegendert werden muss.“ Ins satirische Fadenkreuz geriet Wladimir „Adolf“ Putin und der „Zauder-Kanzler“ Olaf Scholz, der das „Land mit einem Ruhepuls von 35 regiert.“ Sein Fett bekam auch der frühere Bürgermeister Thies Puttnins von Trotha(CDU) ab, der nun hauptsächlich im Altrheinufer als „Fahrkapitän“ tätig sei. Aber auch seinem SPD-Nachfolger Thorsten Siehr fügte Thiele einige Sticheleien zu, wenn das Leid der Autofahrer an der nicht mehr ganz neuen Bahnunterführung wohl nicht enden werde. Möglicherweise könne man die Unterführung nach 11 x 5 Jahren erfolgreich realisieren! Aufgrund des Ausfalls von Andreas Mayer mussten Thomas Wucher und Uwe Hager umdisponieren. Chapeau! Da lernte das Duo viel Beifall als 1. Mainzer Escort-Service! Zwei Altrheinstromer in Hochform!

Bernhard Knab als „Deutscher Michel“ ist und bleibt eine Koryphäe, dem der Genderwahn auf den Geist geht, aber auch den Klima-Klebern eine Lehrstunde erteilt. Erheblich schwerer tat sich Florian Sitte in der Rolle von „Mutti“ Angela Merkel, die 16 Jahre zeigen ihre Spuren. Nach dem Aufritt des Ein-Mann-Gardisten Marcus Schwalbach hat Ernst Lustig (Jürgen Wiesmann) ein leichtes Spiel mit Sören und Malte. Die beiden Waldorf-Schüler sind so babbisch, dass sie ihren Namen noch net emol tanze könne. Für Heiterkeit sorgt das Duo Hotte Siegholt und Pit Korg. Gleich zweimal begeistert das Ballett „Fit for Dance“ vom TV Finthen. Atemberaubende Hebefiguren und Pyramiden. Einfach großartig. Den Schlusspunkt setzt die hauseigene Formation „Happy Ends“.

Norbert Fluhr



09.02.2023